ITALIEN

13/5/2o17
23/5/2o17

57. bIENNALE

hier beginnt unsere reise!
was wir wissen, wir fahren auf dem landweg nach indien.
der erste abstecher geht ans meer, wo wir auf gute freunde treffen.
die saison hat noch nicht begonnen, somit sehen wir italien in einem ganz anderen licht.  wir  streifen durch die leeren strassen, die rollläden sind heruntergezogen, die geschäfte haben tagsüber nur kurz geöffnet und die sonnenschirme sind noch zusammen geklappt.
herrlich, wir haben alles für uns alleine. völlige ruhe im sonst so quirligen italien.
zusammen gehen wir baden, erkunden die gegend, relaxen, die kinder spielen, toben und abends sitzen wir auf den liegen am kilometerlangen strand und geniessen den wein beim sonnenuntergang.

aus der ferne erschallt venedigs kunst wie der schrei der sirenen und wir folgen dem ruf.
die biennale, eines der größten internationalen kunstevents, findet alle zwei jahre statt. kunst soweit das auge reicht.
diesmal kuratiert von der französin christine macel unter dem motto „es lebe die kunst“. das gelände ist extrem groß, alleine die pavillons werden von 86 ländern bespielt. wir entscheiden uns für ein 2-tages ticket und nehmen uns den ganzen tag zeit im raum des arsenales von venedig.
interessant wie wir drei auf ganz verschiedene art und weise von der kunst angezogen werden. dadurch erweitert und verändert sich das eigene blickfeld enorm.  scheinbar uninteressante dinge werden sichtbar, die wahrnehmung nimmt zu.
luk ist fasziniert von michel blazys bepflanzten turnschuhen, die er zu einer überdimensionierten blumigen schuhwand gestaltet hat.
mit lea zusammen hat er freude an der interaktiven installation von david medalla. an einer meterlangen hängenden stoffbahn pinnen, nähen oder stecken die protagonisten etwas persönliches aus ihrem besitz. wir überlegen ewig für was wir uns entscheiden. das matchbox auto ist zu schwer und  unentbehrlich, somit wird es eine visitenkarte. welche haben wir leider vergessen.
paul fesselt edith dekyndts performance „one and thousand nights“ von dem kehrenden mann im dunklen raum. am boden ist ein quadratischer staubteppich unter einem lichtkegel, der stetig neu ausgerichtet wird. parallel dazu wird der teppich neu positioniert. dieser arbeit muss so bedacht nachgegangen werden, schon regelrecht meditativ, da ansonten eine immense staubwolke den raum füllen würde.
zudem begeistert paul das fein gewobene begehbare tippizelt aus baumwollstreifen, „der heilige platz“ gestaltet von ernesto neto.
lea verweilt lange im ungarischen pavillon der unter dem titel peace on earth steht. farbe, licht und lebendigkeit entspringt dem haus mitten im grünen.
im gegensatz dazu steht das werk des künstlers gal weinstein, die „postapokalyptische landschaft“. der pavillon der israelis spricht alle sinne an.
neben den kunstwerken sind die besucher absolut interessant. aus aller herren länder kommen menschen zusammen, um die kunst der welt zu bestaunen. eine blühende weltumspannende atmosphäre.
wir lassen uns treiben, wir schauen, wir erfassen, wir erspüren, wir ertasten, wir bestaunen, wir fühlen, wir sind mitgerissen, wir erschrecken, wir wachsen, wie gruseln uns, wir gehen an unsere grenzen, wir lachen, wir fokussieren, wir lernen, wir beobachten, wir empfinden, wir fühlen uns bewegt, wir stehen still.
wir sind frei!

all das macht kunst aus uns, denn sie ist wunderbar.