GRIECHENLAND

2/8/2o17
2/9/2o17

FRAPPÉ ZEIT

griechenland, bislang unentdeckter boden für uns.  da wir am liebsten mit und am wasser reisen, geht es bald entlang der halbinsel des peloponnes.
gleich zu beginn treffen wir auf ein deutsch-albanisches paar plus katze, in igoumenitsa, mit denen wir unkomplizierte tage und bereichernde abende verbringen. wir sprechen über albanische kultur, über erziehung nach waldorf und co., bis hin zum harpunieren. das highlight, wir schmoren eine ziegenkeule im boden der bucht, dazu gibt es den letzten kostbaren whiskey.
in einer großen mulde richtet man ein glutbett, bedeckt es mit sand oder stein. obenauf die gewürzte, frische keule im backpapierkleid, zugedeckt mit weiteren steinen.
nach einigen stunden, wenn der duft durch die bucht zieht, erwartet dein gaumen in köstlich zartes fleisch.
der peloponnes ist geprägt von schroffer und wilder natur. knorrige, kalmata olivenbäume und duftende pinien erinnern an das, aus der kindheit vertraute, apulien im süden italiens.
büsche wachsen zwischen beige-grauem gestein. für die region typische kleine häuser mit farbigen türen und fensterläden, aber auch viel brüchiges was zum verfall verurteilt ist, säumen die wege.
aufgrund des rückläufigen tourismus haben wir malerische strände mit feinstem sand und herrlichem wasser oft für uns alleine. mit dem bus stehen wir direkt am meer. schon früh kitzelte die sonne unsere gesichter und das meer kühlt die füsse.
hier und dort besuchen wir eine hand voll ausgrabungsstätten wie kassope, das weltberühmte olympia oder das immense amphitheater von epidauros, dass einem bei dem ausblick von oben den atem stocken lässt und einen kleinen schwindel bereitet. während luk die klasse akustik testet, tost eine mini windhose um uns herum.
in der gegend um nafplio verweilen wir ein paar tage, es ist schön hier. ein schnuckliger griechischer ort. mit frappé to go, ein süßes, schaumig geschlagenes, erfrischendes kaffeegetränk, schlendert man entlang der promenade und schlängelt sich die gassen bergauf und bergab.
der verlassene bahnhof ist mit seinen liegengebliebenen wägen zur entdeckungsreise neugieriger mutiert, während hohe eukalyptusbäume schatten spenden. vor unserer nase hängen die saftigen, dunklen feigenfrüchte vom baum, die gleich im mund verschwinden.
abends, wenn die geschäfte öffnen und sich die stühle der bars füllen, wird es lebendig. die alteingesessene bäckerei am eck verkauft einzigartige süßwaren und hausgemachtes minieis am stiel. vanille, pistazie, schokolade, ein paradies für schleckermäuler.
der weg führt uns über den kanal von korinth. bald haben wir eine verabredung  mit oma susanne in istanbul.
1881 durchschnitt man griechenland an seiner schmalsten stelle, um seewege für die schifffahrt zu verkürzen. hier entsteht der über 6 km lange durchbruch mit mehreren brücken.
von oben schaut man 80 meter tief auf zwei steilwände.
der blick aufs wasser ist surreal und zugleich fesselnd. ingenieurskunst sondergleichen!
in athen tauschen wir die akropolis gegen die bürokratie und besuchen die  deutsche botschaft. wir brauchen einen weiteren pass für luk, welcher uns nach mehreren tagen genehmigt wird. alle drei pässe fliegen nach deutschland für die visa iran, pakistan und indien.
auf dem weg zum athener strand, plötzlich ein freudiges aufgeregtes winken aus dem kastenwagen neben uns, es ist jorgos. er und seine freunde halfen uns vor einer woche unseren komplett aufgesetzten wagen am strand von elaia wieder freizubekommen. nach euphorischem austausch geht die fahrt weiter.
auf uns wirkt griechenland etwas in sich gekehrt. ist es die kultur, die jahreszeit, sind es die orte oder die aktuelle wirtschaftliche situation? wir wissen es nicht.
zu beginn wirken viele einheimische mürrisch, entpuppen sich aber bei weiterem kontakt als liebenswert und herzlich.

bis bald auf den nächsten frappé.